Wärmewende in Europa. Gute Praxis aus ausgewählten Ländern & Empfehlungen für Deutschland

Deutschlands Klimaziele sind ambitionierter als die der EU und soll bereits 2045 klimaneutral sein – dennoch ist Deutschland kein Vorreiter bei der Wärmewende. Wir fragen deshalb: Was kann Deutschland von anderen Ländern für die Wärmewende lernen?

Der Bericht stellt Beispiele guter Praxis zur Wärmewende vor und leitet Empfehlungen für Deutschland ab. Folgende Schlussfolgerungen lassen sich ziehen:  

  • Es ist notwendig, wichtige Zielgrößen und Prozesse der Wärmewende zentral zu steuern, beispielsweise über Mindestvorgaben für die Gesamtenergieeffizienz des Gebäudebestands, die auch als Instrument zur Bekämpfung der Energiearmut konzipiert werden können. Der Grundstein dafür sind aktuelle und aktualisierte Daten und der Aufbau einer Datenbank, wie auch in der neuen EU-Gebäuderichtlinie verlangt. 
  • Lokale Umsetzungskapazitäten müssen gestärkt werden, um so auch das Vertrauen in die Wärmewende zu erhöhen, zum Beispiel durch den Aufbau physischer Anlaufstellen zur Sanierungsberatung sowie die Stärkung der Vollzugsbehörden. Auch bietet die Einführung digitaler Gebäudelogbücher die Möglichkeit, Daten auf lokaler Ebene zu sammeln und aktuell zu halten und mit der zentralen Datenbank zu verknüpfen. 
  • Information, Kommunikation über Sanierungsmöglichkeiten und deren positive Auswirkungen, sowie Partizipation zum besseren Umgang mit Konflikten sollte deutlich ausgebaut werden, z.B. über einen Bürgerinnenrat für die Wärmewende – der im Übrigen auch mit der Erstellung der Nationalen Gebäuderenovierungsplänen vorgesehenen Konsultation abgehalten werden kann.  
  • Die Attraktivität der Baubranche kann gesteigert werden, z.B. über Selbstverpflichtungen für eine Beschäftigungsquote von Frauen bei öffentlichen Projekten, aber auch die Förderung von Vorfertigung für serielle Sanierung und damit die Verlagerung von der Baustelle in die Werkshalle.  

Vor allem zeigt sich: es lohnt über den Tellerrand zu schauen, um voneinander zu lernen und die Wärmewende umzusetzen.  

Das Gutachten wurde für das Akademienprojekt ‚Energiesysteme der Zukunft‘ (ESYS) erstellt.  

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